So führst du dein Team souverän an
Dir wurde die ehrenvolle Aufgabe zugesprochen, dein Team als Fußball-Kapitän*in auf den Platz zu führen? Herzlichen Glückwunsch! Mit dieser Rolle kommen aber auch neue Aufgaben und Erwartungen auf dich zu, in die du erstmal hineinwachsen musst. Wir von POACHER zeigen dir, was einen guten Kapitän oder eine gute Kapitänin ausmacht, welche Verhaltensweisen du an den Tag legen solltest und berichten von einem Beispiel. Du wirst sehen: Ein*e Fußball-Kapitän*in zu sein, schaffst du bereits mit wenigen Tipps.
Welche Aufgaben hat ein*e Fußball-Kapitän*in?
Alle Fußballfans können sich wahrscheinlich noch an den 12. Juni 2021 erinnern. Ein Tag, an dem allen Beteiligten die Rolle des Fußball-Kapitäns nochmal stärker bewusst wurde. Während der Partie zwischen Dänemark und Finnland im Zuge der Fußball-EM 2020 brach Dänemarks Topstar Christian Eriksen plötzlich zusammen. Während viele Fans im Stadion erst einige Minuten brauchten, um die Situation zu begreifen, eilte der dänische Fußball-Kapitän, Simon Kjaer, geistesgegenwärtig zu Eriksen und leistete die so wichtige Erste Hilfe. Seitdem gilt Kjaer als Musterbeispiel für einen Mannschaftskapitän. Doch was ist eigentlich ein*e Fußball-Kapitän*in und welche Aufgaben hat er oder sie zu bewältigen?
Sie werden auch Spielführer*innen genannt und sind meistens erfahrene Spieler*innen einer Mannschaft, die vom Trainer oder der Mannschaft ausgewählt werden. Man erkennt sie auch daran, dass sie beim Einlaufen als Erste den Rasen betreten und eine Kapitänsbinde tragen. Ihre Aufgaben sind vielfältig:
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Seitenwahl vor dem Spiel
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Ansprechpartner für Schiedsrichter
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Anweisungen des Trainers an die Mannschaft weitergeben
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Einzelne Spieler & die gesamte Mannschaft motivieren bzw. „auf dem Boden halten“
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Auf und neben dem Platz als Vorbild vorangehen
Grob gesagt, führt ein*e Fußball-Kapitän*in die Mannschaft an und geht in allen Situationen des Spiels und im Training als Vorbild voran. Mit welchen Verhaltensweisen du als Fußball-Kapitän*in punktest, erklären wir im folgenden Abschnitt.
So verhältst du dich als Fußball-Kapitän*in auf dem Platz
Du bist mitten in einem Spiel. Es steht 0:2, die 60. Minute läuft. Deine Mannschaft hat soeben das zweite Gegentor kassiert und du als Fußball-Kapitän*in merkst, wie einige Spieler*innen die Köpfe hängen lassen und sichtbar hoffnungs- und kraftlos über den Platz schleichen.
Bei einem Rückstand
In so einem Moment hat der oder die Fußball-Kapitän*in die Aufgabe, wichtige Kommandos an die Spieler*innen zu richten und Anweisungen des Trainerteams an bestimmte Spieler*innen weiterzuleiten. Dabei kommt es nicht nur darauf an, die richtigen Worte zu finden, die deine Mitspieler*innen verstehen bzw. ihre Stärken hervorbringen, sondern auch die Worte mit genügend Überzeugung und Nachdruck rüberzubringen. Hast du Mitspieler*innen, die beispielweise sehr selbstkritisch oder schnell frustriert sind, kann es sinnvoll sein, sie einmal häufiger zu loben. Du bist außerdem dafür da, bis zur letzten Minute präsent und motiviert zu sein. Du darfst deinem Team nie das Gefühl vermitteln, selbst aufgegeben zu haben. Als Fußball-Kapitän*in gibst du nicht auf. Zeige Stärke, pushe und motiviere deine Mitspieler*innen. Natürlich musst du dabei realitätsnah bleiben. Bei einem 8:0 Rückstand wird dir jeder den Vogel zeigen, wenn du in der 85. Minute über den Platz schreist, dass ein Sieg noch drin sei. Sorge an solchen Tagen durch dein Verhalten und deine Kommunikation für eine hart erkämpfte 4:0 Niederlage, die durch frühes Aufgeben eine 8:0 Niederlage gewesen wäre.
Bei einer Führung
Sollte deine Mannschaft schon zur Halbzeit komfortabel mit 3:0 in Führung liegen, gilt es einen Mix aus lobenden und mahnenden Worten an die Mannschaft zur richten. Einen kühlen Kopf zu bewahren, ist vor allem als Fußball-Kapitän*in bedeutsam, denn das Spiel kann sich jederzeit drehen und als Ansprechpartner*in für Schiedsrichter*innen und Trainer*innen ist es ratsam, ruhig kommunizieren zu können.
So verhältst du dich als Fußball-Kapitän*in neben dem Platz
Wie du siehst, ist in jeder Situation im Spiel dein Gespür als Fußball-Kapitän*in dafür gefordert, die richtigen Entscheidungen im passenden Moment zu finden und umzusetzen. Doch auch neben dem Platz ist es essenziell, Führungsqualitäten zu zeigen.
Sei pünktlich, diszipliniert, räume mit auf und zeige vollen Einsatz im Training, Test- und Pflichtspiel. Nur wenn du immer vorne mit dabei bist und anpackst, kannst du als Fußball-Kapitän*in Forderungen an deine Mitspieler*innen stellen. Trägst du zum Beispiel nach dem Training ein Tor mit weg und bemerkst dabei noch ein einsames Hütchen auf dem Spielfeld, kannst du eine Person deines Teams gezielt ansprechen und sie darum bitten, dieses wegzuräumen. Hilfst du hingegen nie beim Aufräumen und kommandierst die anderen dennoch rum, verlierst du mit der Zeit an Autorität und Respekt – das Hütchen wird wahrscheinlich liegen bleiben. Du kannst also nur das fordern, was du selbst leistest. Dies gilt ebenfalls in Sachen Respekt. Gehe als Fußball-Kapitän*in mit deinen Mitspieler*innen respektvoll um, damit du von ihnen Respekt einfordern darfst, wenn Grenzen überschritten werden.
Als Fußball-Kapitän*in solltest du außerdem die Förderung des Teamgeistes in die Hand nehmen. Organisiere Teamevents außerhalb des Platzes, zum Beispiel in Form eines Grillabends oder Weihnachtsmarktbesuchs. Die Gemeinschaft förderst du außerdem, indem du Neuzugängen die Integration in das Team erleichterst. Erkläre ihnen die Strukturen in der Mannschaft, zeige ihnen den Platz und beziehe sie mit ein. Über dich können sie leichter Anknüpfpunkte zu den anderen Spieler*innen finden. Zu guter Letzt, pflege als Fußball-Kapitän*in ein gutes Verhältnis zu den Trainer*innen, da du das Sprachrohr des Teams und der verlängerte Arm des Trainerteams bist. Suche deshalb häufiger das Gespräch und tausche dich mit ihnen aus.
Beispiel für einen guten Fußball-Kapitän
Genug der langen Worte. Wie kann man sich einen guten Fußball-Kapitän vorstellen? Simon Kjaer, der seinem Mitspieler während des Spiels das Leben rettete, haben wir schon erwähnt. Das ist natürlich eine Extremsituation, die besondere Führungsqualitäten erfordert. Aber diese Qualitäten hat sich Kjaer über Jahre erarbeitet. 116 Länderspiele absolvierte er seit 2009, fast alle davon in der Startelf. Auch auf Vereinsebene ist er nach Stationen wie Wolfsburg, Sevilla oder Fenerbahce Istanbul nun Stammspieler beim prestigeträchtigen italienischen Topverein AC Mailand, mit denen er vor Kurzem seinen Vertrag bis 2024 verlängerte. Kürzlich wurde er sogar als einer von 30 Spielern für den Ballon d’Or nominiert – Zeichen einer besonders erfolgreichen Karriere des Führungsspielers.
„Er war bereits in jungen Jahren ein Leader, der sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und seine Kollegen geschützt hat.“
Roman Neustädter über Simon Kjaer
Bereits zu seiner Zeit beim VfL Wolfsburg ließ er dabei als 21-Jähriger seine in ihm schlummernden Führungsqualitäten aufblitzen: „Simon ist nicht nur ein sehr guter, aggressiver Abwehrspieler, sondern trotz seines jungen Alters bereits eine Persönlichkeit auf dem Platz“, sagte zu dieser Zeit der damalige Manager des VfL, Dieter Hoeneß über den heutigen Fußball-Kapitän. Auch sein ehemaliger Mitspieler zu Kjaers Zeit in Istanbul, Roman Neustädter, hat ein eindeutiges Bild von dem Dänen: „Er war bereits in jungen Jahren ein Leader, der sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und seine Kollegen geschützt hat“, blickt Neustädter auf den heutigen Muster-Kapitän zurück
Fazit
Bist du kürzlich zum Kapitän oder zur Kapitänin berufen worden oder ist es dein großes Ziel, Kapitän*in zu werden? Als gute*r Fußball-Kapitän*in benötigst du soziale Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die erlernbar sind. Mit den Tipps von POACHER wirst du in der Lage sein, diese sofort in das Training und Spiel einzubringen und dich so als neue*r Fußball-Kapitän*in zu etablieren.
