Fußball-Oberliga erklärt: Liga, Vereine & mehr

Fußball-Oberliga erklärt: Die Liga, ihre Aufstiegs­chancen und Vereine

Fußball-Oberliga

Die Fußball-Oberliga ist die fünfte Spielklasse im deutschen Fußball-Ligensystem. Für viele Amateurfußballer gilt sie als Portal zur nächsthöheren Regionalliga und damit in den Profibereich. So gesehen ist sie die Liga für „the best of the rest“, die Elite des Amateurfußballs. Im Folgenden werden wir dir die Fußball-Oberliga näherbringen und dabei auf folgende Punkte eingehen:

Der besondere Stellenwert der Fußball-Oberliga

Die Fußball-Oberliga hat viele Gesichter. Die einen kennen sie als Mittelrheinliga oder Westfalenliga, die anderen als Hessenliga oder Bayernliga. Doch im Konstrukt des deutschen Fußball-Ligasystems ist sie für alle Teams die fünfte Liga. Während die Regionalliga zur Mehrheit aus Profis besteht, ist die Oberliga eine reine Amateurliga aus Spielern, die Fußball als Hobby spielen und nebenbei ein Studium bzw. eine Ausbildung absolvieren oder fest arbeiten. Sie trainieren ca. dreimal pro Woche mit der Mannschaft und gehen so in ihrer Freizeit noch anderen Aktivitäten nach. Dennoch ist das Niveau verglichen mit anderen Amateurligen sehr hoch, denn in der Fußball-Oberliga tummeln sich die besten Mannschaften der Landesverbände von Deutschland.

Die Ligastruktur der Fußball-Oberliga

Die Fußball-Oberliga ist seit der Saison 2012/2013 die fünfthöchste deutsche Liga im Männerfußball und besteht aus 12 bzw. 14 Oberligen, die den jeweiligen Landesverbänden entsprechen und 16 bis 18 Mannschaften pro Oberliga umfassen:

  • Oberliga Baden-Württemberg

  • Bayernliga (in zwei Staffeln: Nord und Süd)

  • Bremen-Liga

  • Oberliga-Hamburg

  • Hessenliga

  • Mittelrheinliga

  • Oberliga Niederrhein

  • Oberliga Niedersachsen

  • Oberliga Nordost (in zwei Staffeln: Nord und Süd)

  • Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar

  • Oberliga SH (Schleswig-Holstein)

  • Oberliga Westfalen

Fußball-Oberliga

Die Organisation und Umsetzung des Spielbetriebs liegen bei der Fußball-Oberliga bei den jeweiligen Regional- und Landesverbänden. Jeder dieser Verbände hat sein eigenes Ligasystem. Die Oberliga des jeweiligen Landesverbandes stellt in diesem Kontext die höchste Liga des Regional- oder Landesverbandes dar. Doch nicht jeder Landesverband organisiert seine eigene Liga.
Von den 21 Landesverbänden in Deutschland führen acht davon ihre Oberliga selbstständig durch. Diese sind: Bremen, Hamburg, Hessen, Mittelrhein, Niederrhein, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Westfalen.
Der nordostdeutsche Regionalverband führt eine gemeinsame Fußball-Oberliga in zwei Staffeln, der die Landesverbände Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen. Sachsen-Anhalt und Thüringen umfasst. Auch im Bereich Bayern vertritt die als Verbandsliga ausgetragene Bayernliga den Landesverband Bayern. Der Regionalverband Südwest umfasst weiter nördlich die Landesverbände Rheinland, Saarland und Südwest sowie Baden, Südbaden und Württemberg.
Wie du gemerkt hast, wirkt der Aufbau etwas verschachtelt. Doch wie sieht es um die Aufstiegsmöglichkeiten aus?

Die Aufstiegs­chancen in der Fußball-Oberliga

Pro Saison steigen die Meister der 12 Fußball-Oberligen und die Meister der zwei Verbandsligen in die jeweils übergeordnete Regionalliga auf. Eine von zwei Ausnahmen stellen die Meister der Bremen-Liga, der Oberliga SH sowie der Oberliga Hamburg dar, die gemeinsam mit dem Vizemeister Oberliga Niedersachen zu einer Aufstiegsrunde um zwei weitere Aufstiegstickets antreten. Die zweite Ausnahme stellt der Vizemeister der Westfalen-Liga dar, der auch das Ticket zur Regionalliga löst.

Der Landespokal

Fußball-Oberliga

Zusätzlich zum Ligabetrieb nimmt jeder Verein aus den 21 Landesverbänden des DFB an dem jeweiligen Verbandspokal des Landesverbandes teil. Dieser Wettbewerb ist besonders attraktiv, da sich der Pokalsieger für den DFB-Pokal in der darauffolgenden Saison qualifiziert, der die Tür zu hochkarätigen Gegnern inklusive Prämien weit aufstößt. So bekam der 1. FC Düren in der vergangenen Saison den amtierenden Champions League Sieger und Rekordmeister FC Bayern München zugelost und verlor „nur“ mit 0:3. “Nach Fünftligist hat das von der ersten bis zur 90. Minute nicht ausgesehen”, so der Eindruck von Bayerns Thomas Müller nach dem Kampf gegen Düren. Zur Teilnahme berechtigt sind nur Vereine ab der 3. Liga und tieferen Spielklassen, so sind vor allem Fußball-Oberliga- Vereine, gemeinsam mit Regionalligisten, in der Favoritenrolle. Jeder Landesverband kann so eine unterklassige Mannschaft für den DFP-Pokal stellen. Bayern, Westfalen und Niedersachsen können als Verbände mit der höchsten Vereinsdichte sogar zwei DFB-Pokal- Plätze vergeben. Teilnahmeberechtigt sind Vereine aus Regional- und Oberliga automatisch, unterklassige Vereine müssen sich nochmal über mehrere Qualifikationsspiele extra qualifizieren. Die Endspiele des Landespokals stellen ein Highlight dar. Das Erste überträgt sie als große Livekonferenz und gibt so auch vielen Amateurfußballern die Möglichkeit, sich auf großer Fußballbühne zu präsentieren.

“Nach Fünftligist hat das von der ersten bis zur 90. Minute nicht ausgesehen.” (Thomas Müller)

Das Beispiel Düren

Fußball-Oberliga

Wie in jeder Liga gibt es auch in der Fußball-Oberliga viele Vereine mit unterschiedlichen Ambitionen. Der Großteil besteht aus reinen Amateuren mit Ambitionen, „nur“ die Spielklasse zu halten, da in der nächsthöheren Regionalliga eine Reihe von Profivereinen warten, die einen deutlichen Leistungsanstieg verbunden mit hohem Trainingsaufwand erfordern. Doch einige wenige Vereine haben es sich es auf die Fahne geschrieben, dorthin zu kommen. So auch der 1. FC Düren, der für die kommende Saison bereits sieben Neuzugänge verkündet hat, die meisten mit Regionalligaerfahrung. „Das Ziel ist der Aufstieg“, so Sportdirektor Dirk Ruhrig mit einer eindeutigen Ansage an die Konkurrenz. Auch Neuzugang David Bors, gekommen von der Alemannia aus Aachen, definiert die Ziele seines neuen Arbeitgebers klar: „Das ist für mich kein klassischer Fünftligist, Düren gehört in die Regionalliga und ich möchte helfen, den Klub dorthin zu führendort hinzuführen, wo er auch hingehört“. Dort wartet zwar nicht der FC Bayern München, aber die zweite Garde namhafter Vereine wie Borussia Dortmund, Rot-Weiss Oberhausen oder der 1. FC Köln.

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