Aktuelle News vom Transfermarkt
Die Sommer-Transferperiode nach der Corona-Saison neigt sich dem Ende zu. Es wurde viel gewechselt, die Vereine der verschiedenen Regionalligen haben sich wieder intensiv um Neuzugänge gekümmert. Wer hat die besten Aufstiegschancen? POACHER gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Transfers der Regionalligisten und gibt dir hier und da noch ein paar Hintergrundinformationen mit auf den Weg.
Regionalliga West
Beginnen wir mit dem Vizemeister der vergangenen Saison, Rot-Weiss Essen. Der Ruhrpott Club, der auch im DFB-Pokal mit dem Viertelfinaleinzug für Furore sorgte, schnappte sich mit dem Drittliga-Goalgetter Zlatko Janjic den lang ersehnten Sturmpartner für den dreimaligen Torschützenkönig Simon Engelmann. Neben Janjic wechselten auch Yannick Langesberg (ebenfalls SC Verl), Flügelstürmer Kevin Holzweiler (Viktoria Köln), Linksverteidiger Michel Niemeyer (SV Wehen Wiesbaden) mit Drittliga-Erfahrung zum Aufstiegsfavoriten Essen. Daneben haben aber auch einige Leistungsträger den Club verlassen wie Kapitän Marco Kehl-Gomez (Türkgücü München), Mittelfeld-Stratege Amara Condé (1. FC Magdeburg), Alexander Hahn (FC Viktoria 1889 Berlin) und Kevin Grund (1. FC Bocholt).
Auch der SC Preußen Münster wird von einigen Trainerkollegen wie Patrick Helmes (Alemannia Aachen) als Aufstiegskandidat gehandelt. Das liegt vor allem am bestehenden Mannschaftskern, das Team wurde nur punktuell durch einige Drittliga-Absteiger wie Thorben Deters und Marvin Thiel (beide VfB Lübeck) verstärkt. Abgänge sind kaum zu verzeichnen. Außerdem sind sie in der Rückrunde der vergangenen Saison unbesiegt geblieben. Wenn sie die Form mit in die neue Saison nehmen können, stellen sie eine ernsthafte Konkurrenz zu Favorit RW-Essen dar.
Regionalliga Südwest
Etwas weiter im Süden hat der Traditionsverein Kickers Offenbach die Favoritenrolle inne. Der Drittplatzierte der vergangenen Saison bediente sich diesen Sommer wie Preußen Münster bei Drittliga-Absteiger VfB Lübeck und verpflichtete den jungen Innenverteidiger Moody Chana (22), Sechser Osarenren Okungbowa und Offensivmann Elsamed Ramaj. Auch Stürmer Dejan Bozic (SV Meppen) und Rechtsverteidiger Jayson Breitenbach (1. FC Saarbrücken) gingen eine Spielklasse tiefer und wollen nun mit Offenbach den Aufstieg klarmachen.
Vizemeister SV 07 Evelsberg ist ein weiterer Kandidat um das Aufstiegsrennen. Ähnlich wie SC Preußen Münster setzten die Verantwortlichen auf wenig Transfers und einen bestehenden Mannschaftskern. Lediglich Mittelfeldmann Charles Elie Laprevotte vom Konkurrenten Kickers Offenbach schloss sich den Evelsbergern an.
Als Geheimfavorit kann VfB Stuttgarts U23 gezählt werden. Diese verloren zwar Ex-Bayer und Nationalspieler Holger Badstuber an den FC Luzern, gewannen aber mit Sven Schipplock einen erfahrenen Stürmer mit 181 Bundesligaspielen im Gepäck. Der Routinier soll als Mentor die jungen Talente des VfB auf den Profifußball vorbereiten.
Regionalliga Bayern
Denkbar knapp verpasste der 1. FC Schweinfurt 05 den Aufstieg in der vergangenen Saison. In zwei Aufstiegspartien unterlag man bei TSV Havelse (Regionalliga Nord). Nun wollen die „Schnüdel“ erneut angreifen und setzen dabei auf einen kaum veränderten Kader. Der Saisonbeginn verlief jedoch nicht so wie geplant. Nach der herben Niederlage bei Wacker Burghausen (2:5) reichte es trotz Überzahl nur zu einem Remis bei der Reserve des 1. FC Nürnberg (2:2). „Wir müssen jetzt bis zum nächsten Spiel herausfiltern, warum wir in Überzahl nicht gewonnen haben”, so Trainer Tobias Strobl.
Schweinfurts Konkurrenten im Aufstiegskampf kommen aus Aschaffenburg und Bayreuth. Auch dort sind kaum Ab- und Zugänge zu verzeichnen, der nahezu selbe Kader soll in beiden Clubs aus dem Süden für den Aufstieg sorgen.
Wesentlich mehr Spielertransfers finden sich bei den beiden Drittliga-Absteigern Bayern München II sowie der SpVgg Unterhaching. Letztgenannter Club, der den Ex-Bayern-Stürmer Sandro Wagner als Trainerdebütanten eingestellt hat, setzt viel auf den eigenen Nachwuchs und verpflichtete zudem mit Stürmer Patrick Hobsch (VfB Lübeck) den Sohn des ehemaligen Nationalstürmer Bernd Hobsch.
Regionalliga Nordost
Auch nordöstlich haben die Clubs einige Veränderungen hinter sich. Einer der Favoriten, der BFC Dynamo, sorgte dabei mit einem Transfercoup für Aufsehen. So verpflichteten die Berliner den früheren Drittliga- und mehrmaligen Regionalliga Torschützenkönig Christian Beck vom 1. FC Magdeburg. Daneben verstärkten sich der BFC mit Mittelfeldakteur Justin Möbius aus Preußen Münster. Beim direkten Konkurrenten und Lokalrivalen Berliner AK wurden 14 Spieler abgegeben und 9 Spieler dazugeholt. Insgesamt ist in der Liga die Folge der Corona-Pandemie deutlich spürbar. Die Zahl der Abgänge übertrifft die Zahl der Zugänge deutlich, die Clubs haben ihre Kader zumeist verkleinern müssen.
Der Chemnitzer FC schlägt in Sachen Talentförderung derweil einen neuen Weg ein. So wurde zur neuen Saison eine „Dreieckskooperation“ mit der SG Handwerk Rabenstein (Sachsenliga) sowie dem Landesligist VfB Fortuna Chemnitz eingegangen, die auf den Säulen „Nachwuchsförderung“, „Sichtung“, „Schiedsrichterwesen“, „Trainerwesen“ und „Herrenbereich“ basiert. Laut CFC-Geschäftsführer Sport, Marc Arnold, soll so die Nachwuchsförderung über die Grenzen des CFC hinaus gefördert werden. Außerdem sollen die Amateurvereine von den Strukturen der Chemnitzer profitieren, die Weiterbildungen für Trainer oder auch physiotherapeutisch-medizinische Angebote für Spieler umfassen.
Regionalliga Nord
Die Regionalliga Nord ist die Heimat des VfB Lübeck. Der Absteiger aus der 3. Liga ist gleichzeitig auch Aufstiegskandidat in der Regionalliga Nord und steckt seit Beginn der Transferperiode in einem Umbruch. So sind lediglich drei Spieler aus dem Kader der vorherigen Saison auch in der aktuellen Saison mit an Bord. Einer von 17 Neuzugängen ist Innenverteidiger Marcel Appiah, der mit 52 Zweitligaeinsätzen im Gepäck sowie Stationen in Nijmegen und Birmingham (USA) zu den Leitwölfen im neuen Team zählt. Es bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft nach dem Umbruch zueinander findet. Das Ziel ist klar, der Wiederaufstieg soll her – spätestens im Jahr 2023. Die kommende Saison soll als Übergangssaison dienen, um nach dem Umbruch wieder eine qualitativ hochwertige Mannschaft auf den Platz zu stellen. Dafür veranstalteten die Lübecker zu Beginn der Vorbereitung sogar ein dreitägiges Sichtungstraining mit rund 20 potenziellen Spielern.
Auch in dieser Liga gibt es wieder einen Geheimfavoriten: Mit 16 hochkarätigen Neuzugängen, darunter Mittelfeldmann und POACHER Gründer Marcel Andrijanic, und dem neuen Trainer Dietmar Hirsch sieht die Konkurrenz den Verein FC Teutonia 05 Ottensen als Aufstiegskandidaten in die dritte Liga an.